Sehr geehrter Herr Lutz,
sehr geehrter Herr Eisenbraun, lieber Markus,

zuerst einmal möchte ich mich im Namen der gesamten Verbindungsstelle Stuttgart bedanken, dass Sie sich Zeit für unser Anliegen nehmen.
Es ist für uns nicht selbstverständlich , dass die Behördenleitung des PP Stuttgart unsere neue Initiative – „Die IPA Stuttgart stellt sich vor“ – aktiv durch die Teilnahme an diesem Interview unterstützt.
Zudem dürfen wir uns bei Ihnen für alle Unterstützungen bedanken, die wir und unsere Kolleginnen und Kollegen in der Vergangenheit und in der Zukunft erfahren durften bzw. dürfen.
Nun aber zu unserem Interview:

Wie lange sind Sie schon in der IPA und an welchen Aktivitäten haben Sie mitgewirkt?

Franz Lutz:
Sehr früh hat es mich schon in den internationalen Austausch gezogen. Gerade die Schiene über die IPA stellte eine tolle Gelegenheit dar, andere Menschen kennenzulernen, den Blick über den Tellerrand zu bekommen. Mitglied in der IPA bin ich wohl schon rund 35 Jahre und da war damals schon in meiner Polizei-Heimat rund um Tübingen und Reutlingen viel geboten. Beispielsweise habe ich mich gerne als Sportreferent engagiert und wir hatten regen Austausch mit italienischen und französischen Kollegen, Fußballturniere und sehr gewinnbringende menschliche Kontakte, die wir wiederum auch für unsere Arbeit nutzen konnten.
Das ging so weit, dass wir damals auch per IPA Teil des deutsch-französischen Austauschs mit dem Elsass wurden.
Mein eigenes Interesse an Neuem, meine Bereitschaft sich auf Unbekanntes einzulassen gepaart mit den genialen Möglichkeiten ganz nebenbei auch über Grenzen zu kommen war meine Motivation für eine Mitgliedschaft in der IPA.

Gibt es Wünsche oder Erwartungen von Ihrer Seite, sowohl persönlich als auch in Ihrer Funktion als Behördenleiter, an die IPA Stuttgart?

Franz Lutz:
Wir sprechen ja derzeit überall in der Gesellschaft vom notwendigen Verständnis füreinander und auch in der Polizei halte ich es für sehr wichtig, einen gemeinsamen Wertekanon zu leben. Die Möglichkeit der Internationalität ist einem regionalen Präsidium kaum gegeben. Einer IPA schon. Wenn sich daher der Blick nicht nur auf die Polizeiarbeit in den bisher typischen Austauschländern richten würde sondern, sagen wir mal auch andere Gegenden, vielleicht Südosteuropa und auch die dortigen Kulturen greifen lassen würden, das fände ich ein starkes Signal. Freundschaftliche Bande unter Kolleginnen und Kollegen, über Grenzen hinweg, könnten so auch dienstlich wertvoll werden.

Gibt es Ihrer Ansicht nach Möglichkeiten, das m. E. bereits gute Miteinander zwischen PP Stuttgart und IPA Stuttgart zu optimieren?

Franz Lutz:
Ich sage es mal so: auch wenn es schon gut läuft, schadet es ja nicht, sich einzubringen und Gas zu geben. Wenn wir etwas tun können und es aus Sicht der Organisation auch dürfen, dann sind wir gerne dabei. In meiner Funktion als Präsident kann ich in allerdings vorhandenen Grenzen möglicherweise Rahmenbedingungen für gewisse Unterstützung schaffen und vor allem mein Amt in Schirmherrschaften einbringen, wenn dies angefragt wird.

Sehen Sie Möglichkeiten, dass sich die IPA Stuttgart gerade für die jüngeren Kolleginnen und Kollegen auch im Rahmen der professionellen Öffentlichkeitsarbeit des PP Stuttgart vor- und darstellen kann?

Markus Eisenbraun:
Unsere Ö-ler sind gerade dabei, eine ganze Reihe von Themen etwas moderner anzupacken, um auch die Jüngeren neu anzusprechen. Die IPA in einem Podcast wäre doch mal was? Auch für weitere Anregungen sind wir dankbar. Die Integration unserer jungen Leute in Stuttgart ist wichtig und die IPA mit ihrer Arbeit ein toller Baustein.

Würden Sie bei Veranstaltungen, wie z. B. bei der (derzeit noch für 02.07.2021 geplante) Mitgliederversammlung ein Grußwort sprechen?

Markus Eisenbraun:
Uns ist der Schulterschluss und ein partnerschaftliches Zusammenwirken immer ein Anliegen. Selbst wenn man unterschiedliche Aufgaben hat, kann man doch meist auch voneinander profitieren. Die Vereinigung IPA ist bei aller gebotenen Trennung von Dienst und Privat ja durch die Menschen miteinander verwoben. Daher gibt es selbstredend genügend Anknüpfungspunkte und Themen, die in ein Grußwort einfließen werden.

Der dieses Jahr bis vor Kurzem geplante 5. IPA-Marsch wurde von uns inzwischen, auch vor dem Hintergrund der Absage des Hoffests des PP Stuttgart, abgesagt.
Haben Sie schon Vorstellungen, ob und wann das Hoffest 2022 stattfinden könnte, da wir den IPA-Marsch ja „traditionell“ am Wochenende darauf durchführen, um auf die Ressourcen zurückgreifen zu können?

Markus Eisenbraun:
2020 und auch jetzt der Anfang 2021 waren und sind noch immer entbehrungsreich und belastend. Lasst uns alle noch einen Ticken optimistischer in die Zukunft blicken und da sehe ich selbstverständlich nicht nur ein Hoffest, das sehnlichst erwartet wird sondern auch den IPA-Marsch gleich im Anschluss. Das hat sich bewährt und ergänzt sich super. Und ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir uns vielleicht auch wieder früher zu solchen Anlässen wieder sehen können.

Die Pandemie ist für alle sehr belastend, weil wir unserem Auftrag, „servo per Amiceko“ (Dienen durch Freundschaft) kaum nachkommen können. So merken wir schon, wie auch bei Kolleginnen und Kollegen eine gewisse Distanz zur IPA entsteht.
Die IPA Stuttgart würde sich gerne im Rahmen der (hoffentlich irgendwann einmal wieder stattfindenden) zentralen Begrüßungsveranstaltungen den jungen Leuten vorstellen …

Franz Lutz:
Den Leitspruch der IPA und die Idee der völker-und menschenverbindenden Freundschaften fand ich schon immer nahezu genial. Übrigens ist ja auch meine Frau eine glühende IPA‘lerin.
Dafür noch mehr Kolleginnen und Kollegen zu begeistern ist ein Ziel, das nur unterstützt werden kann.
Es ist eine gute Möglichkeit, sich am Rande unserer Begrüßungsveranstaltungen im Frühjahr und Herbst zu präsentieren. Das ermöglichen wir gerne.

Sehr geehrte Herren,
ich danke Ihnen im Namen der IPA-Stuttgart für Ihre Ausführungen, die sehr interessant waren und zudem neue Impulse für unsere Arbeit im Interesse unserer Mitglieder beinhalteten. Wir freuen uns auf unsere weitere Zusammenarbeit und wünschen Ihnen alles Gute.

 

Befragung durchgeführt: Martin Rathgeb