Am Samstag, 2. Oktober 2021, fand der 37. Internationale Mönchengladbacher Militärwettkampf statt. Ausrichter ist das Landeskommando Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr. Der IMM ist der älteste internationale Vielseitigkeitswettkampf in Europa.

Da der IMM zugleich Vergleichswettkampf aller Behörden, Organisationen, Verbände und Vereine mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ist, meldeten sich 2 Teams, bestehend aus insgesamt 8 Beamte/innen des PP Stuttgart (PRev6 Martin-Luther-Straße) für die IPA Verbindungsstelle Stuttgart zur Teilnahme an.

Zum Üben auf den als anspruchsvoll geltenden Wettkampf blieb uns nicht viel Zeit. Ein Teil unserer Mannschaft hatte zumindest dieses Jahr schon mit dem G36 bei einem Schießwettbewerb der Luftlandebrigade 25 auf dem Schießstand Bernet Erfahrungen sammeln können und mit einem Schlauchboot der DLRG konnten wir auf dem Max-Eyth-See das Ein- und Aussteigen und Paddeln trainieren.

Bereits am Vortag reisten wir in Fahrgemeinschaften von Stuttgart nach Mönchengladbach. Die Zeit der langen Anfahrt nutzten wir dazu, uns gegenseitig in politischer Bildung, militärischem Grundwissen und dem Navigieren mit Karte und Kompass abzufragen.

Nachdem wir gegen Nachmittag auf der Bezirkssportanlage Geneicken in Mönchengladbach angekommen waren, konnten wir mit unseren beiden Teams ein Großzelt des THW für uns allein beziehen.

Übernachtet wurde in Schlafsäcken oder auf Feldbetten. Die Bundeswehr übernahm für die nächsten Tage die Verpflegung. Nach und nach trafen auch die übrigen Teams ein und bezogen neben uns ihre Zelte.

Unsere Konkurrenz bestand unter anderem aus militärischen Einheiten wie der Security Force Platoon aus Dänemark, dem 44th US-Expeditionary Signal Battalion, dem Taktischen Luftwaffengeschwader 33 aus Cochem, dem 1. Panzerbataillon 203 aus Augustendorf, dem Haagsch Studenten Schutters Korps aus den Niederlanden und den italienischen Fallschirmjägern der ANPdL aus Triest. Aber auch Polizeieinheiten wie die 17. BPH aus Münster/ NRW und die Bundespolizei aus Cuxhafen-See und Frankfurt-Flughafen sowie Rettungs- und Hilfsdienste wie die Berufsfeuerwehr Krefeld, das DRK Dresden und das THW aus Berlin waren vertreten.

Dass wir am nächsten Tag gegeneinander antreten sollten, war an diesem Abend nicht zu spüren. Bei kameradschaftlicher Stimmung und Leckereien vom Grill unterhielten sich die internationalen Teams bis spät in die Nacht.

Am Samstag begann der Wettkampf bereits früh morgens um 07:00 Uhr. Unsere beiden Teams von der IPA Stuttgart mussten sich über die Dauer von fast 6 Stunden mit den insgesamt 41 gestarteten Team aus 6 Nationen messen.

Es galt einen Härtetest von 15 Disziplinen zu bewältigen. Hierbei wurden Köpfchen, Kraft und Kondition gleichermaßen gefordert. So musste z.B. auf einen Turm geklettert, im Schlauchboot gepaddelt, mit dem G36 geschossen oder eine Hindernisbahn auf Zeit überwunden werden. Aber auch komplexe Übungslagen wie die Versorgung von Verletzten, das Durchqueren eines verminten Kellers oder die Bergung einer kontaminierten Person aus einer Gefahrenzone waren zu bewältigen. Schließlich waren auch das Wissen und die Aufmerksamkeit bei der Beantwortung von Fragen zur Sicherheitspolitik, dem Zuordnen von Uniformen oder dem Erkennen von Hinweisen auf der Marschstrecke gefordert.

Überall an den Stationen sorgten Schiedsrichter dafür, dass die Übungen korrekt durchgeführt wurden. Müde und abgekämpft kamen beide Teams der IPA Stuttgart am späten Nachmittag im Ziel an und gaben ihre Wertungsblätter beim Meldekopf ab. Wir hatten unser Bestes gegeben, waren uns aber völlig unklar darüber, welchen Platz wir wohl erreicht haben.

Bei der abendlichen Siegerehrung im Innenhof von Schloss Rheydt hatten sich alle Teams nochmal herausgeputzt und die 2. Garnitur des Feld- bzw. Einsatzanzugs angelegt. Natürlich durfte unser Stuttgarter Rössle als Verbandsabzeichen hier nicht fehlten.

Tatsächlich waren wir mit einem Team der IPA Stuttgart erfolgreich und gewannen den 2. Platz bei den gemischten Teams Frauen/ Männer und den 3. Platz bei der Wertung für Sondereinheiten/ Spezialkräfte/ Polizei.

Auch der Gesamtsieg und Ehrenpreis der Bundesministerin der Verteidigung ging diesmal an die Polizei und zwar an die Kollegen der 17. BPH Münster/ NRW.

Alle Teilnehmer erhielten zudem als Auszeichnung die begehrte IMM-Medaille mit dem Windrosen-Emblem der NATO.

Der Tag fand mit einem gemütlichen Beisammensein bei Barbeque und kühlen Getränken seinen gebührenden Ausklang. Hierbei wurden natürlich Kontakte geknüpft und auch Freundschaften geschlossen.

Man sollte nicht glauben, wie viel Energie da bei den Wettkämpfer*innen noch vorhanden war, um die ganze Nacht durchfeiern zu können.

Die Kollegen der 17. BPH haben uns spontan nach Münster eingeladen und an der nächsten Veranstaltung der italienischen Paracadutisti ANPdL in Triest werden wir wohl auch teilnehmen.


Beide Teams der IPA Stuttgart/ PP Stuttgart mit den 8 Beamten/innen des PRev6 nach der Siegerehrung


Zusammen mit den 4 Kollegen der 17. BPH Münster/ NRW


Zusammen mit dem Team der italienischen Fallschirmjäger aus Triest


Beide Teams der IPA Stuttgart/ PP Stuttgart auf dem Sportgelände

Sämtliche abgebildete Personen haben einer Veröffentlichung der Fotos zugestimmt.

Und vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr alle wieder – beim 38. IMM in Mönchengladbach!

Servo per Amikeco

Charly Kost
IPA Stuttgart